Sehr geehrter Herr Schürmann,
Sie werden am 05.07.24 dem Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck, Herrn Mike Rexforth, das Prädikat Schermbeck „Erholungsort“ überreichen. Mich würde einmal interessieren, welche Gründe zu dieser Auszeichnung geführt haben. Offenbar ist die Kommission nicht durch die Mittelstraße gefahren und hat auch nicht die bei widrigen Windverhältnissen unangenehmen Gerüche des Chemieparks aus Gelsenkirchen-Scholven wahrgenommen.
Als ein Grund wird von unserem Bürgermeister die hohe Zahl an Übernachtungen in Schermbeck genannt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Übernachtungen in der Evangelischen Kinder- und Jugendfreizeitstelle Gahlen mit 106 Betten und im Landhotel Voshövel mit angeschlossenem Golfplatz. Auch ohne die Unterstützung unseres Bürgermeisters werden dort Übernachtungen gebucht.
Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich, dass der Bürgermeister und sein Stellvertreter durch die Verleihung dieses Prädikats in eine höhere Besoldungsgruppe kommen. Bürgermeister Rexforth von B 3 in B 4 und sein Stellvertreter von A 15 in A 16. In den Haushaltsplänen 2023 und 2024 wurde dies bereits berücksichtigt. Die Verleihung findet allerdings am 05.07.2024 statt. Die Verwaltung hat hellseherische Fähigkeiten. Die Höhergruppierung wird den Schermbecker Bürgern jährlich ca. 15.000 € kosten, wobei keine zusätzlichen Leistungen durch die zwei Herren erkennbar sind. Auch in den früheren Jahren waren die Übernachtungszahlen auf ähnlichem Niveau.
Die ehrenamtlichen Ratsvertreter sind angehalten zu überlegen, wo Einsparungsmöglichkeiten im Haushalt gegeben sind, um eine weitere Grundsteuererhöhung B zu verhindern. Ich habe oftmals den Eindruck, dass nach dem Gedicht von Friedrich Schiller gehandelt wird: An der Quelle saß der Knabe ….
Aber vielleicht kommen Sie am 05.07.2024 mit der guten Nachricht nach Schermbeck, die Bezirksregierung Düsseldorf übernimmt dauerhaft aus ihrem Budget die Personalkostenerhöhung für Bürgermeister Rexforth und seinem Stellvertreter.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Klaus Roth
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